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„Was wir hier erleben, das ist 1933 auf globaler Ebene, also die totale Machtergreifung“: Die Funktionalisierung von Geschichte als politisches Argument am Beispiel von Corona-Protesten der Jahre 2020 bis 2022
Abstract
Auch nach dem erklärten Ende der Corona-Pandemie wurde der politische Umgang mit dem Virus heftig diskutiert. Besonders deutlich traten dabei sogenannte Corona-Leugner:innen auf, weil sie gezielt Gebrauch von Vergangenheitsbezügen machten, mit denen sie ihren Protest zu legitimieren suchten. Die vorliegende Analyse reiht sich ein in jüngere Entwicklungen der geschichtswissenschaftlichen Forschung, welche die Funktionalisierung von solchen Vergangenheitsbezügen als politisches Argument auf ihre historische Faktizität prüfen. Mit Rückgriff auf Rüsens Theorien der Sinnbildung und der Plausibilität zeigt der Beitrag, wie die Protestierenden drei verschwörungstheoretische Narrative (Diktatur, Opfer und Widerstand) zu einer Gegengeschichte verdichten, um ihre Anhängerschaft im politischen Diskurs zu mobilisieren.
Publikationstyp
Article
Autor*in
Loos, Valentin
Erscheinungsdatum
2025
Fachbereich
Institut / Einrichtung
Erschienen in
Historia Prima
Jahrgang
2024
Heft
2
Erste Seite
107
Letzte Seite
132
HilPub Permalink